Dominic über seine Lehrzeit

von Selina Hess

Ich habe mich für den Schreiner-Beruf entschieden, weil ich meinem Grossvater viel helfen konnte, als ich klein war. Da mich das Holzhandwerk so gefesselt hat und mir kein anderer Beruf so zugesagt hat wie der Schreiner-Beruf, habe ich mich mit Stolz für die Schreinerlehre entschieden. Die Röthlisberger AG hat mich vor allem durch ihre Grösse angesprochen. In den Herausforderungen, denen ich begegnen würde, sah ich für mich eine Chance, zu wachsen.  

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie viel ich an meinem ersten Tag der Lehre gesehen habe…- vom Betrieb in Schüpbach bis zur Ausstellung in Langnau. Da ich das lange Stehen nicht gewohnt war, taten mir in den ersten Tagen am Abend die Füsse weh, doch durch das tägliche Stehen wurde es immer besser. Eine sehr grosse Herausforderung war das Merken der Namen meiner Kollegen…- ich kenne bis heute nicht alle Namen.

Das grösste Highlight meiner Lehre war auf jeden Fall die Oberflächenbehandlung in Biglen. Ich durfte eine ganze Woche allein in Biglen arbeiten. Das Vertrauen, das mir in dieser Woche entgegengebracht worden ist, war unglaublich. Dass man mir im zweiten Lehrjahr zugetraut hat, Auftrag für Auftrag selbst zu lackieren, war atemberaubend. Das Gefühl, das ich dabei hatte, kann ich gar nicht in Worte fassen. Auch mein Wissen an meine Unterstiften weiterzugeben, war fantastisch. 

Da ich immer mehr Verantwortung bekommen habe, wurde mir sehr schnell bewusst, auf wie viele verschiedene Aspekte man schauen muss. Ich habe gelernt, dass ich eine Vorbildfunktion habe und ich mich an Regeln wie auch an Schutzmassnahmen halten muss, auch wenn es manchmal sehr schnell gehen muss und man die Schutzvorrichtungen lieber weglassen würde. Ich dachte jeweils bewusst daran, dass andere sich ein Beispiel an mir nehmen. 

In meiner IPA habe ich einen Schiebetürschrank hergestellt. Dieser Schiebetürschrank wurde aus furnierten Eichenwerkteilen hergestellt, die später eine spezielle Oberflächenbehandlung bekommen haben. Ich konnte viele verschiedene Maschinen, wie die Kehlmaschine oder die CNC-Maschine, bedienen und so mein Wissen noch vergrössern. 

Mein klarer Favorit bei den Abteilungen ist die Oberflächenbehandlung. Ich habe bei dieser Abteilung eine Faszination entdeckt, die ich vorher nicht gekannt habe. Durch die Hilfe und Unterstützung der Mitarbeiter habe ich mich in dieser Abteilung immer wohl gefühlt. Die Fragen, die ich gestellt habe, wurden mir immer so beantwortet, dass ich es auch verstanden habe. Natürlich habe ich manchmal noch einmal nachfragen müssen, weil ich mir nicht immer gleich alles merken konnte. 

Im Betrieb herrscht eine angenehme Atmosphäre. Natürlich gibt es auch Tage, an denen es sehr stressig ist und die Atmosphäre etwas angespannt ist. Die Unterstützung durch die einzelnen Mitarbeiter war immer hilfreich. Jeder hat seine eigene Taktik, wie man mit dieser Situation umgehen könnte…- am Schluss muss man sich entscheiden, welche Taktik zu einem passt. Ausserdem wurde man von den Mitarbeitern nicht verurteilt, wenn man Fehler machte. Es war wichtig, den Fehler zuzugeben und zusammen eine Lösung zu finden. Dadurch konnte ich lernen, wie wichtig es ist, um Hilfe zu bitten, auch wenn man es manchmal nicht möchte. 

Die Zusammenarbeit mit anderen war manchmal stressig, aber auch amüsant. Man spricht nicht nur über die Arbeit, sondern man lernt dabei auch den Menschen kennen. Ausserdem wird man bei Schwierigkeiten unterstützt. Durch das Zusammenarbeiten erlernt man Wissen, welches man nicht in einem Buch finden kann und man entwickelt sich zusammen mit anderen weiter. Die Teamfähigkeit wird deutlich gestärkt. 

Ich habe das Glück, weiter in der Röthlisberger AG zu arbeiten. Ich arbeite in der Oberflächenbehandlung, die mir so unglaublich gefallen hat. Ich habe vor, mich weiterbilden zu lassen, um mein Spektrum über das Holz, sowie die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern und eventuell einmal eine Führungsposition übernehmen zu können.  

Ich finde es faszinierend, was man alles mit Holz herstellen kann. Welche Eigenschaften es hat und seine verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und auch wie schön und individuell jedes einzelne Holz ist und wie es den Raum positiv verändert. 

Die Schreinerlehre ist für Personen, die mehr über das Holz lernen möchten. Aber auch mit den Händen, vielen verschiedenen Maschinen und in einem Team arbeiten möchten. Durch den Schreinerberuf sieht man, was es alles braucht und wie viel Arbeit hinter einem Möbelstück steht. Wer gerne kreativ ist und etwas Neues ausprobieren möchte, findet seine Bestimmung vielleicht im Schreinerberuf. 


Lieber Dominic, vielen Dank für deinen grossartigen Bericht und die Einblicke in deine Ausbildungszeit. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg in der Bude-Familie und freuen uns, dass du Teil unseres Teams bleibst!

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