Richtiges Licht in der Küche

von Roland Hebeisen

Physikalisch gesehen ist Licht die sichtbare Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen im Frequenzbereich der Wellenlängen von 400 bis 700 Nanometern. Ganz schön technisch finde ich, wenn man bedenkt, mit wie viel Emotionen das Licht zusammenhängt. In diesem Blogpost möchte ich euch aufzeigen, welche Faktoren für das richtige Licht in der Küche wichtig sind. Dafür habe ich unseren Lichtspezialisten Mike Kroll von der Firma kmd angefragt.

Verwendungszweck

Als erstes wird der Verwendungszweck des Raumes definiert. Dient die Küche als Arbeitsraum oder ist sie auch Wohnküche?

Lichtfarbe

Die Lichtfarbe beeinflusst das Wohlbefinden des Menschen. In der privaten Wohnküche ist der Einsatz einer Beleuchtung mit 3000K (warmweiss) empfehlenswert. Als Stimmungslicht eignet sich auch Licht mit 2700K (super warmweiss). Wenn die Küche als Arbeitsküche und nicht als Wohnküche eingesetzt wird (z.B. Gross- / Gewerbeküchen) empfiehlt sich  der Einsatz von Beleuchtungen mit einer Lichtfarbe von 4000K (kaltweiss).

Farbiges Licht ist im privaten Umfeld nicht zu empfehlen, da dies eher für Unruhe sorgt und kein wohnliches, geborgenes Ambiente entstehen kann.

Ein wichtiger Bestandteil der Lichtfarbe in Küchen und grundsätzlich überall, ist die Farbwiedergabequalität (CRI oder RA). Diese sollte grösser oder gleich 90% sein. Massstab ist hier das Sonnenlicht mit einem 100%- Wert in der Farbechtheit. Genauere Erläuterungen zu den verschiedenen Begriffen findest du im Glossar am Schluss dieses Blogposts.

Direkte oder indirekte Beleuchtung

Bei Leuchtmitteln wird unter linearem Licht und Spot-Beleuchtung unterschieden. Beide Beleuchtungselemente kann man als direktes oder indirektes, sowie schmal oder breit abstrahlendes Licht einsetzen.

Ein Beispiel einer linearen und direkten Beleuchtung.

Bei einer direkten Arbeitsbeleuchtung wird der Einsatz einer starken Beleuchtung empfohlen, damit die Arbeitsfläche genügend ausgeleuchtet wird. Wenn keine Oberbau-Elemente vorhanden sind, können diese auch an der Decke verbaut werden. Bei der Montage an der Decke ist zwingend darauf zu achten, dass man sich selbst keinen Schatten macht. Hier dient die Flucht der Abstellflächenkante als Orientierung.

Bei dieser EMME-Küche siehst du die verschiedenen Einbauarten von Licht. Im Sockelbereich ist eine indirekte Beleuchtung eingebaut. Diese dient als Stimmungslicht und lässt die Insel fast schweben. Unter den Oberbau und an der Decke ist direkte Arbeitsbeleuchtung verbaut.

Indirekte Arbeitsbeleuchtung wird eher als Stimmungslicht betrachtet. Daher empfiehlt es sich, eher eine schwächere Beleuchtung einzusetzen. Beispiele von indirekter Beleuchtung sind: Sockelbeleuchtung, Beleuchtung oberhalb Oberbauten / indirekte abgehängte Deckenbeleuchtung oder Griffmuldenbeleuchtung.

Ein weiteres Beispiel einer indirekten Beleuchtung zeigt diese EMME-Küche in Eggiwil. Über den Oberschränken ist ein LED-Band eingebaut, welches an die Decke stahlt.

Dunstabzug – eigene Beleuchtung

Die meisten Dunstabzüge haben eine integrierte Beleuchtung. In diesem Fall ist zu beachten, dass das restliche Licht in der Küche farblich darauf abgestimmt ist. Falls die Lichtfarbe des Dampfabzuges nicht bekannt ist, gibt es die Möglichkeit, Leuchten mit verstellbarer Lichtfarbe von warm- auf kaltweiss einzusetzen.

Lichtsteuerung

Die eingebaute Beleuchtung kann auf verschiedene Arten gesteuert werden. Diese Varianten werden in folgende Kategorien eingeteilt:

  • Dimmung durch Elektriker (z.B. DALI, Phasen An- oder Abschnitt)
  • Möbelschaltung (Schalter im Möbel integriert)
  • Möbelfunk (z.B. Fernbedienung)
  • App-Steuerung (z.B. Handy oder Tablet)
  • Smart Home (z.B. Loxone)

Welche Steuerung eingesetzt wird, ist abhängig von den Bedürfnissen des Kunden und der Installation vor Ort. Dabei ist die Schnittstelle zum Elektriker bedeutend.

Glossar

Die Lichtgeschwindigkeit (c) ist unabhängig von der Bewegung der Quelle und sinkt in Medien gegenüber der Vakuumlichtgeschwindigkeit ab. Sie beträgt im Vakuum 299.792.458 Meter pro Sekunde und ist dort auch unabhängig von der Bewegung des Beobachters. Das Lichtjahr (Lj, ly) ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Es wird der Astronomie als Längeneinheit verwendet.

Die Lichtfarbe wird von der spektralen Zusammensetzung des Lichtes bestimmt. Die Wellenlänge ist umgekehrt proportional zur Energie der Lichtquanten.

Lichtstrom (Lumen) gibt an, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen abgibt.

Lichtstärke (Candela) ist der Lichtstrom pro Raumwinkel. Durch Bündelung kann der Lichtstrom erhöht werden.

Leuchtdichte (Candela/m²) ist die Lichtstärke pro Fläche eines Lichtemitters (z. B. Glühfaden, Lichtbogen, Leuchtdiode).

Beleuchtungsstärke (Lux) beschreibt, wie viel Licht auf eine Fläche fällt. Sie wird mit einem Luxmeter gemessen.

Die Farbtemperatur (Kelvin) ist die der Temperatur eines Schwarzen Strahlers gleicher Temperatur, gleichende Lichtfarbe einer Lichtquelle, um diese hinsichtlich ihres Farbeindruckes zu klassifizieren. Je höher der Wert, desto kühler oder blau-weißer ist das Licht.

Mit der Farbwiedergabe einer Leuchte wird überprüft, wie originalgetreu sie die Farben ihrer Umgebung wiedergibt. Der optimale Wert beträgt CRI 100.

(Quelle: Wikipedia)

Wie du siehst, ist das richtige Licht in der Küche von einigen Faktoren abhängig. Für eine Beratung stehen dir unsere Küchen- und Wohnberater gerne zur Seite.

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