Die Rhabarbersaison ist in vollem Gange. Die roten Stängel wachsen jetzt in vielen Gärten und auch auf dem Markt sieht man nun überall dieses dekorative Gemüse. Ja, der Rhabarber ist ein Gemüse, obwohl wir ihn in der Küche oft wie als Frucht verwenden.
Da ich mit meiner Rhabarberliebe in meiner Familie ziemlich alleine bin, versuche ich immer wieder, den Rhabarber schmackhaft in ein Dessert oder einen Kuchen zu verpacken. Und ich muss sagen, das gelingt mir ganz gut.
So ist kürzlich ein saftiger Rhabarber Gugelhupf entstanden. Und wüsste oder sähe man nicht, dass da Rhabarber drin ist, würde man es wohl kaum bemerken.
Der Gugelhupf ist durch das Gemüse schön saftig und lässt sich im Kühlschrank gut einige Tage aufbewahren. Ein perfekter Gugelhupf zu Kaffee und Kuchen.

300 g Rhabarber waschen, putzen in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. 3 EL Zucker darüber streuen und gut vermengen. Zur Seite stellen. Die weiche Butter zusammen mit Zucker und Salz schaumig schlagen. Die Eier trennen. Eigelb dem Butter-Zucker-Gemisch hinzufügen. Eiweiss in ein separates Gefäss geben und zur Seite stellen. Eigelb einige Minuten mit der Küchenmaschine unter die Masse rühren. Vollrahm hinzufügen. Den Marzipan an der Röstiraffel dazu reiben. Gut vermengen. Den Saft der Rhabarber absieben. Rhabarber unter die Masse heben. Mehl mit Backpulver vermengen und unterrühren. Das Eiweiss steif schlagen und mit einem Spachtel nur kurz unter die Masse ziehen. Nicht zu lange rühren, sonst fällt der Teig wieder zusammen. Für den Guss 130 g Rhabarber waschen, in kleine Stücke schneiden und in einen Topf geben. Dabei sollte man bevorzugt die roten Stängel nehmen und auf keinen Fall schälen. Denn wir wollen die Farbe für den Guss. 60 ml Wasser hinzufügen. Auf kleiner Stufe köcheln bis der Rhabarber weich ist. Den Rhabarber durch ein feines Sieb abgiessen und das Rhabarberwasser auffangen. Den Rhabarber kann man zur Seite stellen und zu einem anderen Zeitpunkt verwenden.
Zutaten
So wird's gemacht
Eine Gugelhupfform von 2 L Fassungsvermögen mit Butter einfetten. Die Masse einfüllen und in der unteren Hälfte des Ofens bei 180 Grad Ober- Unterhitze ca. 60 Minuten backen. Unbedingt Stäbchenprobe machen. Erst wenn nichts mehr am Stäbchen klebt, kann der Gugelhupf aus dem Ofen geholt werden. Ansonsten noch einige Minuten weiter backen und erneut eine Stäbchenprobe machen. Den Gugelhupf in der Form komplett abkühlen lassen (am besten über Nacht) und erst dann aus der Form holen.
Den Puderzucker mit 1,5 bis 2 EL Rhabarberwasser zu einer zähflüssigen Glasur verrühren. Über den Gugelhupf geben und mit Mandelblättchen verzieren.
Hast du gewusst, dass der rotstielige Rhabarber weniger sauer ist als der grüne? Als Kind habe ich jeweils richtig sauren Rhabarber direkt in Zucker getaucht und roh gegessen. Das war damals für mich eine grosse Freude. Willst du also in deinem Gugelhupf etwas mehr Säure, kannst du grünstieligen Rhabarber verwenden. Hast du auch Rhabarber-Muffel im Haushalt, nimmst du besser den rotstieligen. Für die Farbe beim Guss ist es jedoch allemal schöner, den roten Rhabarber zu verwenden.


Traditionell wird die Ernte des Rhabarbers übrigens am 24. Juni, am Johannistag, beendet. Dies macht man, damit die Pflanze genügend Kraft für die Regeneration hat und wegen des steigenden Oxalsäuregehalts. Daher sollten alle, die Rhabarber lieben, diese Zeit jetzt unbedingt ausnutzen und möglichst viel Kuchen und Wähen backen, Kompott einkochen und Konfitüre herstellen. 🙂
Ich wünsche euch auf alle Fälle viel Freude beim Backen und Einkochen. Geniesst den Frühling.
Herzliche Grüsse
Gabriela
