Ich muss zugeben, ich bin etwas einseitig, was das Thema Kürbis angeht. Bis jetzt gab es aus diesem Gemüse, welches genau genommen eine grosse Beere ist, nur Suppe, Kürbisbrötchen und ab und zu einige Schnitze als Ofengemüse.
Doch kürzlich eröffnet sich mir eine wunderbare, neue Kürbiswelt. Ich durfte einen tollen Abend bei einem Kürbisproduzenten verbringen und habe dabei dieses Fruchtgemüse kulinarisch neu kennengelernt. Seither weiss ich unter anderem, dass alle Speisekürbisse auch roh essbar sind. Wusstest du das?
Seit Jahren schon begegnen mir in der Herbstzeit im Netz immer wieder Pumpkin Pies. Und alle Jahre wieder überlege ich mir, ob ich einmal einen solchen Pie backen soll. Doch bis vor Kurzem konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein süsser Kürbiskuchen tatsächlich auch schmeckt. Daher lies ich es immer bleiben.
Als ich jedoch an besagtem Abend eine Frau kennenlernte, die sich in der Küche wirklich gut mit Kürbis auszukennen scheint und in den höchsten Tönen von Pumpkin Pie schwärmte, fasste ich neuen Mut und machte mich daran, es doch einmal zu versuchen.
Und es hat sich so etwas von gelohnt…- Pumpkin Pie schmeckt fantastisch. Nicht zu süss und wunderbar crèmig. Eine unglaublich gute Kombination mit dem Mürbeteigboden und einem Klecks Rahm.
Gerne gebe ich dir das Rezept weiter.
Backtipp
Es gibt weltweit über 850 Sorten Kürbis.
Nimm für den Pumpkin Pie auf keinen Fall den typisch orangen Halloweenkürbis. Obwohl dieser essbar ist, wird er vor allem als Deko und zum Schnitzen verwendet. Für die Küche gibt es viele andere Sorten die 10 x besser schmecken.
Für den typischen Pumpkin Pie verwendest du am besten einen Hokkaido Kürbis. Ich habe einen grünen Hokkaido für das Püree verwendet und ihn dafür mit dem grossen Messer halbiert, mit der Schnittfläche auf ein mit Backpapier belegtes Blech gelegt und eine Stunde bei 200 Grad im Ofen gegart. Nach dem Abkühlen lassen sich die Kerne ganz einfach mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch problemlos von der Schale lösen. Danach wird das Fruchtfleisch noch kurz püriert bis sich keine Stückchen mehr im Püree befinden.
Alle Zutaten für die Füllung sollten zum Backen unbedingt Raumtemperatur haben. Und auch der fertige Kuchen schmeckt besser, wenn er nicht direkt aus dem Kühlschrank kommt.
Für den Mürbeteig Mehl mit Salz mischen. Die Butter in kleinen Stücken beigeben und von Hand krümelig vermengen. Den Zucker und Milch hinzufügen und von Hand zu einem glatten Teig kneten. Mit dem Wallholz direkt auf einem Backpapier rund auswallen und in eine runde Backform von ca. 25 cm Durchmesser geben. Den Rand schön andrücken und oben allenfalls etwas zurechtschneiden. Für die Füllung das Kürbispüree mit Zucker, Salz und Kondensmilch von Hand vermengen. Die Eier und die Maisstärke mit einem Schwingbesen ebenfalls von Hand unterrühren. Zum Schluss die Gewürze beigeben und die Masse vorsichtig auf den ausgewallten Teig giessen. Auf der untersten Rille im vorgeheizten Ofen (200 Grad Ober- Unterhitze) 15 Minuten backen. Danach die Temperatur auf 175 Grad reduzieren und weitere 50 – 55 Minuten backen. Stäbchenprobe machen. Klebt nichts mehr am Stäbchen, kann der Pie aus dem Ofen geholt werden. Ansonsten noch wenige Minuten weiterbacken. Zutaten
So wird's gemacht
Den Pumpkin Pie komplett abkühle lassen, in Stücke schneiden und nach Bedarf mit Schlagrahm und Zimtpulver dekorieren.
Ich hoffe, dass ich dir diesen Pumpkin Pie schmackhaft machen konnte. Viel Freude beim Backen und vor allem „ä Guete“ beim Essen.
Herbstliche Grüsse
Gabriela
von www.gwie.ch