Dampfabzug mit Abluft oder Umluft?

von Roland Hebeisen

Bei der Planung einer neuen Küche oder einem Küchenumbau stellt sich immer wieder die Frage, ob der Dunstabzug mit Abluft oder Umluft geplant werden soll. In diesem Blogpost möchte ich den Unterschied und die Vor- und Nachteile der entsprechenden Systeme erläutern.

Worin besteht der Unterschied zwischen Abluft und Umluft?

Die Grundfunktion eines Dunst- bzw. Dampfabzugs besteht darin, dass er den Dunst, welcher beim Kochen und Braten entsteht, abzieht. Die dabei entstehenden Fette im Kochdunst werden an den Fettfiltern abgeschieden und die geruchsbelastete Luft strömt weiter. Wohin, das entscheidet das eingesetzte System: Abluft oder Umluft. Während bei der Abluftlösung die Luft nach draussen geführt wird, strömt diese bei der Umluftlösung gefiltert wieder zurück  in den Raum.

Dunstabzug mit Abluft

(Bild: Wesco) Beispiel einer Dunstabzughaube mit Abluft
(Bild: BORA) Beispiel eines Muldenlüfters mit Abluft

Die über Fettfilter strömende Raumluft und Dünste werden gereinigt und zum Beispiel via Mauerkasten nach draussen geblasen. Die Platzierung des Ventilators kann dabei unterschiedlich sein. Direkt in der Dunstabzugshaube, separat an der Fassade oder als externer Ventilator. Alternativ kann der Austritt anstelle aus der Fassade auch durch das Dach sein. Dafür gibt es spezielle Dachventile.

Vor- und Nachteile des Abluftbetriebes

Die wirkliche Lufterneuerung und der hohe Wirkungsgrad sind die Vorteile des Abluftbetriebes. Mit dem Kochdunst werden auch die beim Kochen entstandene Feuchtigkeit und die Geruchsstoffe aus dem Raum geleitet.

Nachteil der Abluftlösung sind die baulichen Massnahmen, wie Wanddurchbruch oder Dachauslass, welche nicht immer möglich sind. Dadurch ist eine Abluftlösung nicht überall realisierbar. Zusätzlich muss eine kontrollierte Zuluft gewährleistet werden. Dunstabzüge mit Abluft sind deshalb aufwändiger zu planen.

Dunstabzug mit Umluft

(Bild: Wesco) Beispiel einer Dunstabzughaube mit Umluft
(Bild: BORA) Beispiel eines Muldenlüfters mit Umluft

Die angesaugten Dünste werden über Fett- und Geruchsfilter gereinigt und zurück in den Raum geführt. Eine tiefe Durchströmgeschwindigkeit der Luft durch den Geruchsfilter sorgt dafür, dass die Aktivkohle die Geruchspartikel absorbieren kann. Die Aktivkohle muss, je nach Kochverhalten, ein- bis zwei Mal pro Jahr ausgetauscht werden.

Vor- und Nachteile des Umluftbetriebes

Die besonders einfache Planung und Montage sind die grössten Vorteile des Umluftbetriebes. Rohrleitungen, Wanddurchbrüche oder Dachauslässe werden keine benötigt. Häufig ist der Dunstabzug mit Umluft sogar die einzig mögliche Betriebsart, da er überall eingesetzt werden kann. 

Der zusätzliche Aufwand zum Regenerieren oder Austauschen der Geruchsfilter ist dagegen ein Nachteil. Nicht regenerierbare Filter verursachen laufende Kosten, da sie regelmässig gewechselt werden müssen. Dunstabzugshauben im Umluftbetrieb haben durch den Aktivkohlefilter eine etwas geringere Luftleistung. Ein weiterer negativer Punkt ist die verbleibende Feuchtigkeit im Raum, welche durch das Kochen entsteht.

Tipp:
Nach dem Kochen den Dunstabzug ein paar Minuten nachlaufen lassen. So verschwinden vorhandene Restgerüche und der Geruchsfilter trocknet dabei.

Fazit

Das Kochverhalten, die Ansprüche an die Luftqualität und die baulichen Möglichkeiten bestimmen die Betriebsart eines Dunstabzugs. Bei der Wahl des Systems müssen neben den Anschaffungskosten auch die laufenden Kosten während der Lebensdauer des Gerätes berücksichtigt werden (z.B. Filter).


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(Bilder: Wesco AG, BORA)

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